Im ersten Kapitel von Magic Cleaning
beschreibt Marie Kondo, wie sie selbst zur Aufräum-Beraterin wurde.
Eine ihrer zentralen Erkenntnisse in den vergangenen Jahren: "Täglich
ein bisschen bringt nichts". Darüber stolpere ich beim Lesen, denn ich
hielt bisher den Kampf gegen mein Chaos für eine niemals endende,
tägliche Routine. Stattdessen lautet Kondo's Empfehlung: "In einem
Rutsch, in kurzer Zeit und perfekt!" ('kurz' bedeutet in diesem Fall bis
zu sechs Monate - daher also auch meine 6-Monate-Aufräum-Party). Wenn
ich so darüber nachdenke, ist das doch eine tolle Aussicht. Jetzt also
einmal Augen zu und durch. Und dann für immer Ruhe...
Warum es eine Party wird? Weil
ich laut Marie Kondo das Aufräumen als "großes Fest" begreifen soll. Ein
Fest, das ich (so der Plan) nur einmal in meinem Leben feiere. Denn
anschließend besteht das tägliche Aufräumen nur noch darin, die Dinge
wieder an ihren festen Platz zurückzulegen. Der feste Platz, darum wird
es auch noch gehen. Aber immer der Reihe nach.
Ich starte also mit der Planung
für den großen Rutsch. Doch ehe ich es mit meinen Händen anpacke, ist
Kopfarbeit gefragt. Ich soll mir ganz plastisch vorstellen, wie ich mir
mein ideales Leben vorstelle. Und anschließend soll ich diese
Vorstellungen kritisch hinterfragen. Je konkreter ich dabei werde, umso
leichter soll ich anschließend entscheiden können, was mich glücklich
macht (also bleiben darf), und was weg muss.
Jetzt darf ich ein bisschen von meinem idealen Leben träumen. Ich bin gespannt, was ich dabei herausfinden werde.
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