Montag, 3. März 2014

Welcher Locher macht mich eigentlich glücklich?

Ein paar Minuten Zeit, vielleicht eine halbe Stunde - ich sitze grade am Rechner in meinem tollen neuen Arbeitszimmer und habe ein paar Rechnungen bezahlt. Jetzt nutze ich die Ruhe, um noch einmal kritisch in meinem Blog zurückzulesen. Beim Aufräumen habe ich nämlich gemerkt, dass ich die Grundregeln meines Projekts etwas aus den Augen verloren habe. Wie eine Hyäne bin ich bisweilen umhergeschlichen und habe Dinge gesucht, die ich entsorgen möchte. Aber das sollte doch gar nicht das Ziel sein...

Ich erinnere mich: was mich glücklich macht, darf bleiben. Was wegkommt, ergibt sich dann im Prinzip automatisch. Gerade bei den Krustelkategorien habe ich die Frage nach dem "Macht mich das glücklich?" nicht sauber beantwortet. Welcher meiner fünf Locher macht mich denn nun am glücklichsten? Immerhin habe ich bisher alle fünf behalten! Das kann doch nicht mein Ernst sein?!

Entscheidung: der kleine rote darf bleiben.












Schwierig, nicht wieder in die alten Aufräum-Muster zurückzufallen. Und das ist mir beim Arbeitszimmer tatsächlich passiert, muss ich mir eingestehen. Kleidung und Bücher sind super, das spüre ich jeden Tag und habe einen klaren Blick. Bei den Unterlagen geht es aber los. Da könnten noch Sachen weg. Ich studiere zum Beispiel seit einiger Zeit 'nebenbei', aber in den vergangenen zwei Jahren waren Job und Kinder Programm genug. Die Sachen liegen jetzt (natürlich feinsäuberlich) in meinem Sekretär und starren mich vorwurfsvoll an. Ich habe schon so viel investiert, ein paar gute Ergebnisse erarbeitet. Schreibe mich brav jedes Semester mit den besten Vorsätzen wieder ein. Das alles jetzt einstampfen? Obwohl es endlich die Gelegenheit wäre, ein geisteswissenschaftliches Studium zu absolvieren? Weil ich inzwischen bereue, nach dem Abi einen anderen Weg gewählt zu haben?
 
Andererseits: wenn es wirklich so wichtig wäre, wieso sitze ich dann gerade an diesem Blog, und nicht über den Studienbüchern? Meinem Bauch zu folgen, das zu tun, was mich wirklich glücklich macht, fällt mir unglaublich schwer. Weil ich gleichzeitig selbst so einen enormen Druck auf mich ausübe. Ich bin der Typ "Augen zu und durch" - das habe ich im Zusammenhang mit dem Aufräumen vor zwei Tagen selbst geschrieben. Und sicher ist es keine schlechte Eigenschaft, sich hin und wieder zu überwinden und Dinge durchzuziehen. Aber würde es mir nicht viel mehr bringen, ab und zu mal zu denken: "Augen auf!"? Eigentlich kenne ich die Antwort schon...

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